Japan: Rückgang der Inflation lässt Notenbank aufatmen
Die Kerninflation in Japan ist wieder unter 2 Prozent und sorgt für Entspannung auf Seiten der Notenbank. Investoren bietet Japan derzeit gute Chance für eine geographische Diversifizierung des Portfolios - so der aktuelle Ausblick im Investmentkompass.
Die Kerninflation in Japan ist zurück unter das 2-Prozent-Ziel der Notenbank gefallen. Nach geringen Zinserhöhungen in der Vergangenheit führt dies zu einer Entspannung auf Seiten der Notenbank und gibt Spielraum für eine abwartende Haltung. Die Währungsintervention erreichte zuletzt einen stärkeren japanischen Yen und lindert so die importierte Inflation. Die Folge: Eine hohe Volatilität an japanischen Finanzmärkten – ein guter Einstiegszeitpunkt? Japan bietet Investoren derzeit hervorragende Möglichkeiten, ihr Portfolio geographisch zu diversifizieren. Die Firmen verkaufen die meiste Ware im eigenen Land. Exporte gehen in gleichem Maße in die USA und nach China, was die Abhängigkeiten begrenzt. Die Märkte sind hoch liquide – der viertgrößte Aktienmarkt und der drittgrößte Anleihemarkt gemäß Marktkapitalisierung. Derzeit sind japanische Aktien deutlich günstiger bewertet als die US-amerikanischen. Auf der Anleiheseite können Investoren aufgrund der steileren Zinskurve eine Risikoprämie einfahren.
Globale Asset-Allokation und Ausblick
Aktiensignal sinkt leicht aufgrund von Bewertungen
Reduzierter Inflationsdruck – Anleihen über alle Laufzeiten erhöht
US-Dollar Signal steigt erneut: Carry-Strategien bleiben der Haupttreiber
Das Inflationsrisiko in Japan geht zurück und reduziert die zyklischen Risiken. Im Vergleich zum Westen weist die Zinskurve eine positive Steigung auf, eine ausgeglichene Asset Allokation in Anleihen und Aktien ist empfehlenswert. Die USA bringen nach wie vor gemischte Daten hervor. Vor allem die industrielle Produktion sowie private Investitionstätigkeiten außerhalb der Bereiche Technologie und künstliche Intelligenz tendieren weiterhin eher in Richtung einer Stagnation. In der Breite scheint die Wirtschaft also nicht signifikant auf die erwarteten Zinssenkungen anzuspringen. Einer Rezession stehen allerdings ein fortschreitendes Wachstum im Dienstleistungssektor und dem Arbeitsmarkt bislang im Weg. China entfernt sich trotz zahlloser Unterstützungsmaßnahmen nur langsam von deflationären Risiken. Inflationäre Restrisiken identifiziert die Strategie vor allem in der Eurozone, was sich kürzlich durch einen stärkeren Euro bemerkbar machte. Die Asset-Allokation bleibt im Vergleich zum Rest der Welt defensiv.
Interpretation:Befinden sich alle analysierten Volkswirtschaften im Gleichgewichtszustand, generiert die systematische Strategie durchschnittliche Kaufsignale in allen Anlageklassen („Long-onlyrisk-weighted Portfolio“). Aktuelle zyklische Chancen oder Risiken können einen substanziellen Einfluss auf die taktische Asset-Allokation haben. Das globale Aktiensignal der aktiven Strategie „ART Global MacroQuantamentalAllocation“ beträgt aktuell +13 Prozent und steht damit 4 Prozent niedriger als im Vormonat.
Explainer: Was ist risiko-gewichtetes Investieren?
Risiko-gewichtetes Investieren ist eine Portfolio-konstruktionsmethode für erfahrene Anleger, die den Einsatz von kontrollierten Hebeleffekten erlaubt, um ein gegebenes Portfoliorisiko (10% Zielvolatilität) gleichmäßig auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Anders als traditionelle Allokationsstrategien wie die moderne Portfoliotheorie, der eine Allokation von 100% zur Verfügung steht, können risiko-gewichtete Portfolios zum Zweck der besseren Diversifizierung darüber hinaus gehen und somit die Korrelation zu traditionellen Anlageklassen senken. Die Berechnung der einzelnen Positionsgrößen erfolgt durch quantitative Optimierungsmodelle unter Berücksichtigung der Zielvolatilität auf Portfolioebene, der vordefinierten Risikobudgets (jeweils 25% in Aktien, Anleihen, Inflation und Währungen) und der Marktvolatilität der letzten 250 Handelstage. Somit werden weniger volatile Märkte höher gewichtet und können somit einen signifikanten Renditebeitrag leisten, ohne das Renditepotential auf Portfolioebene zu gefährden.
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